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Gesundheitsförderung in der Kindertagesstätte - Fortbildung des Kreisverbandes Kusel

Gesundheitsförderung in der Kita ist seit einigen Jahren einheiß diskutiertes Thema. Nicht erst die im vergangenen Jahr von der GEW Rheinland-Pfalz vorgestellte Befragung hat aufgedeckt, das die Bedingungen in den Kindertageseinrichtungen für die Mitarbeiter_innen hohe Belastungen darstellen. Die Krankenstände in den Einrichtungen sind dementsprechend über Jahre immer weiter angewachsen. Studien der Krankenkassen sehen die Erzieher_innen schon in den Spitzengruppe, was die Krankheitstage angeht!

So war es ein Angebot des Kreisverbandes Kusel, das Erzieherinnen aus dem ganzen Land nach Gladbach kommen lies.

Die Referentin, Eva Wichtl (MA klinische Soziale Arbeit), selbst gelernte Erzieherin und langjährige Kitaleiterin, hatte die Ergebnisse verschiedener Studien aufbereitet und zeigte auf, wo Belastungsfaktoren lauer, die krank machen.

Auch die von den Teilnehmerinnen aufgezeigten Faktoren unterstützen die wissenschaftlichen Ergebnisse.

Neben dem, dass der Kindergarten als Gemeinschaftseinrichtung stets einen “Cocktail” an Viren und Bakterien anbietet, dem die Kolleg_innen ständig ausgesetzt sind, ist es immer mehr Sitte, dass Kinder ihre Krankheiten nicht mehr zu Hause, sondern in den Einrichtungen auskurieren. Dazu kommen noch oft unzureichende und oft wenig professionelle Strukturen.

Ebenso stellten die Teilnehmer_innen dar dass die Gestaltung ihrer Arbeitsplätze wenig geeignet ist die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen. So wurde berichtet, dass ein Kindergartenträger beim Bau des Kindergartens an Sonnenschutz gespart hat, was dazu führt, dass die Räume bei Sonne extrem heiß werden!

Frau Wichtl, mittlerweile Geschäftsführerin eines Einrichtungsverbundes, wusste dann aber auch Ressourcen aufzuzeigen, die eine Verbesserung der Zustände herbeiführen können! Sie selbst, jetzt ja selbst Trägerin, hat einige davon schon in ihre eigene Arbeit eingebracht und kann bestätigen, dass der Arbeitgeber dadurch sogar spart! So ist der hohe Krankenstand auch immer eine hohe Belastung für die Personalbudgets!

Zum Ende vier Fortbildung formulierten die Teilnehmerinnen dann auch, was sie erwarten, von Gesellschaft und Politik, von ihren Einrichtungsträgern und von ihrer eigenen Ebene. Vorne weg sprachen sie an, dass Politik und Gesellschaft erst einmal realistisch auf den Bereich schauen muss und nicht mehr alles schön reden! Sie nahmen sich konkret vor, in Zukunft auch öfter mal “Nein" zu sagen und sich dafür einzusetzen, dass sich etwas ändert! Die im Tarifkonflikt des Sozial- und Erziehungsdienstes entstandenen Bewegung sahen sie als guten Ausgangspunkt dafür, dass jetzt auch genügend Druck gemacht werden kann!

Alles in Allem konnten die Kolleg_innen viele Impulse mitnehmen, die sich auch praktisch umsetzen lassen.